Bedingt meist durch Schädigungen während des Geburtsvorgangs – sowohl bei Spontangeburt als auch bei Kaiserschnitt – und insbesondere bei erschwerter Geburt, kommt es häufig zu segmentalen Bewegungsstörungen im Bereich der Kopfgelenke des Säuglings. Dies hat in vielen Fällen zur Folge, dass die normale Bewegungsentwicklung, vor allem im ersten Lebensjahr deutlich eingeschränkt ist. Die Kinder zeigen auffälliges Verhalten, ausgelöst durch Schmerzen in der geschädigten Region (Schreikinder), sowie Kompensationen in ihrem Bewegungsverhalten. Sie liegen beispielsweise überstreckt und drehen den Kopf nur auf eine Seite (KISS-Symptomatik). Außerdem kann es zu neuralen Fehlsteuerungen einzelner Organe und zu Wahrnehmungsstörungen kommen. Vestibuläre Irritationen und Interaktionsstörungen mit Bezugspersonen können auftreten. Schädelasymmetrien sowie Störungen der Mundmotorik und Augensteuerung sind ebenso häufig zu beobachten. Im Kleinkindalter treten dann in Folge Dyspraxien und Dysgnosien auf (KIDD).
Die Therapie umfasst in diesen Fällen sowohl die manualtherapeutische Intervention zur Regulierung der segmentalen Bewegungsstörungen, sowie die spielerisch stabilisierende Arbeit im Rahmen der Psychomotorik, Tonusregulation, Aktivierung der Sensorischen Integration und Regulation der Wahrnehmungsverarbeitung. Ebenso findet hier die Haltgebende und Bindungsorientierte Pädagogik ihren Einsatz.